Einladung zum Pressegespräch 26.04.2017 12 Uhr

„Du kommst hier nicht rein!“ Diesen Satz hören Menschen of Color* im Nachtleben häufig. Gegen den alltäglichen Rassismus an der Clubtür wollte der Club Bahnhof Ehrenfeld (CBE) ein Zeichen setzen und kontaktierte das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt. Gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst Steinberger GmbH und mit freundlicher Unterstützung des ADB Sachsen sowie der Integrationsagentur von rubicon e.V. entwickelten sie ein alltagstaugliches Konzept, welches Diskriminierungen an der Clubtür verhindern soll. Die Klubkomm als Verband der Kölner Clubs und Veranstalter begrüßt die Kooperation des ADB und ihres Mitglieds cbe und begleitet und fördert das Pilotprojekt: "Die angemessene Berücksichtigung verschiedener Interessen an der Clubtür gehört heute zu den großen Herausforderungen eines erfolgreichen Betriebes. Wie begrüßen die gemeinsame Initiative des ADB und cbe und möchten dafür eintreten, dass sich weitere unserer Mitglieder dieser Initiative anschließen", betont Jan van Weegen, 1. Vorsitzender der Klubkomm. Das Pilotprojekt wird nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. „Wir vertreten eine antirassistische und weltoffene Grundhaltung und wollen eine Türpolitik definieren, die es schafft, die Balance zwischen Sicherheit und Antidiskriminierung zu halten,“ erklärt Mankel Brinkmann, Betreiber des CBEs. „Mit dem Sicherheitsdienst Steinberger GmbH haben wir eine Securityfirma gefunden, die dasselbe Ziel verfolgt. Wir möchten gerade jetzt, wo die AFD Köln für ihren Bundesparteitag gewählt hat, ein klares Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen und bei uns selbst anfangen.“ so Brinkmann. Das CBE ist auch Mitorganisator der Aktion „Kein Kölsch für Nazis“, welche über die Grenzen von Köln hinaus bekannt wurde. „Leider gilt Rassismus und Diskriminierung an der Clubtür immer noch als normal.“ erklärt Ilka Simon, Koordinatorin und Referentin des ADB Köln. „Anders als in Niedersachsen verfügt Nordrhein-Westfalen über keinen ausreichenden Diskriminierungsschutz. “ so Simon. Niedersachsens Landtag veröffentlichte 2015 ein Gaststättengesetz, das bei Diskriminierung hohe Bußgelder und auch Gewerbeverbote vorsieht. Zwar schütze das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz auch in NRW vor Diskriminierung, jedoch ist der Privatklageweg langwierig und die Erfolgschancen aufgrund der vielen Hürden und unzureichender Sanktionen gering. „Hier muss die Landespolitik aktiv werden. Ein ähnliches Projekt wie das Unsrige wurde in Leipzig durch das ADB Sachsen bereits erfolgreich umgesetzt. Es soll zeigen, dass diskriminierungssensible Türpolitik gelingen kann und andere Clubbetreiber_innen motivieren, dieses auch zu etablieren. Zudem soll es Betroffene von Diskriminierung über ihre Rechte informieren“ so Simon. Das Projekt soll anderen Clubs als Vorbild dienen und das Wissen und die Erfahrungen der Organisator_innen an diese weitergegeben werden. Perspektivisch sei zudem ein Siegel geplant, welches Clubs erwerben können. Das Projekt wird von der Gruppe baraka des Vereins rubicon begleitet. „Immer mehr LSBTIQ* Geflüchtete und Migrant_innen werden in verschiedenen Kölner Bars und Kneipen mit Rassismus konfrontiert“ sagt Gema Rodríguez Díaz, rubicon e.V./ baraka - a place for lgbtiq immigrants and refugees. „Aus diesem Grund begleiten wir das Projekt gerne und bringen unsere Perspektiven in unserer Monitoringfunktion mit ein.“ Die Organisator_innen laden zum Pressegespräch am 26.04.2017 12 Uhr im CBE, Bartholomäus-Schink-Str. 65/67, 50825 Köln, ein. Es stehen Ihnen als Gesprächspartner_innen Mankel Brinkmann und Gabriel Riquelme (CBE), Ilka Simon (ADB/ÖgG), Till Steinberger (Steinberger GmbH) und Gema Rodríguez Díaz (baraka/rubicon e.V) zur Verfügung Mit Bitte um Teilnahme am Pressegespräch und honorarfreier Veröffentlichung! Die Pressemitteilung können Sie hier herunterladen. Ansprechpartnerinnen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Ilka Simon Tel.: 0221-96476300 Email: ilka.simon@oegg.de Mankel Brinkmann Tel.: 0221-29199530 Email: mankel@cbe-cologne.de * Selbstbestimmte Widerstandsbezeichnung von und für Menschen, die rassistische Diskriminierungserfahrungen machen.