ENAR’s Europäischer Schattenbericht veröffentlicht: Das Ende des Rassismus ist noch weit weg - Deutscher Schattenbericht stellt fest: Antidiskriminierungskultur in Deutschland entwickelt sich langsam

Daten, die von der anti-rassistischen Zivilgesellschaft quer durch Europa gesammelt wurden verweisen auf auf rassistische Praktiken in auf vielen Feldern, wie z.B. Arbeitsmarkt, Wohnungsmarkt, Bildung, Gesundheit, Polizei, Zugang zu Waren und Dienstleistungen und Medien. Der Schattenbericht beleuchtet auch, dass Extremismus und rassistische Gewalt auf dem Vormarsch in Europa sind. Barrieren verhindern eine effektive Gleichberechtigung, gerade auch in Zeiten der Finanzkrise. Der Europäische Schattenberichte setzt sich aus 27 nationalen Schattenberichten zusammen, die von den ENAR-Mitgliedsorganisationen quer durch die Europäische Union, diesmal inklusive Kroatien, erstellt wurden. Auch für Deutschland wurde ein Schattenbericht erstellt. Die Berichte identifizieren besonders von Rassismus betroffene Gruppen und präsentieren einen Überblick über rassistische Praktiken, aber bewerten auch rechtliche und politische Kontexte und die Reaktionen der Regierungen darauf.  --> weitere Informationen

Für Deutschland wurden u.a. folgende Befunde festgestellt:Im Bereich der Beschäftigung wurde der Nachweis geführt, dass Personen mit Migrationshintergrund unabhängig von ihrer Qualifikation Diskriminierung im Zugang zum Arbeitsmarkt erfahren. Die Abwanderung von hoch qualifizierten Personen mit Migrationshintergrund in die Türkei, die auf Diskriminierung zurück zu führen ist, steigt. Die Nicht-Anerkennung ausländischer Abschlüsse bleibt weiterhin ein großes Problem.Die Medien haben begonnen über Diskriminierung zu berichten. Über Rassismus wird jedoch nur auf öffentlichen oder internationalen Druck hin berichtet. Stereotypien und Hassreden gegen den Islam sind verbreitet und sogenannte "Islamkritiker" bekommen regelmäßig ein breites öffentliches Forum. Ein öffentliches Forum für andere Perspektiven wird nicht geboten, mit der Folge, dass Muslime sich von Mainstream-Medien abwenden.Aktuelle Studien legen nahe, dass es eine große Anzahl von Diskriminierungsfällen gegen ethnische Minderheiten gibt, die von Betroffenen nicht gemeldet werden. Erste Gerichtsurteile zum Thema Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, beim Zugang zu Waren, Dienstleistungen und Wohnungen wurden gefällt. --> weitere Informationen

 

Das Europäische Netzwerk gegen Rassismus (ENAR) ist ein Netzwerk von Europäischen Nichtregierungsorganisation die gemeinsam Rassismus in allen EU-Staaten bekämpfen. ENAR repräsentiert mehr als 700 Nichtregierungsorganisation verteilt über die ganze Europäische Union. Es wurde 1997 im Europäischen Jahr gegen Rassismus gegründet. Es zielt auf die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamophobie und fördert die Gleichbehandlung von EU-Bürger und Drittstaatsangehörigen. Das Netz gegen Rassismus, für gleiche Rechte (NgR) ist die deutsche Sektion für ENAR. Das NgR ist ein loser Zusammenschluss von Nichtregierungsorganisationen in Deutschland, die gegen Rassismus und ethnische Diskriminierung arbeiten. Sie tun dies in ihrer individuellen Kapazität als auch in der Kooperation innerhalb des Netzes.

Die Schattenberichte finden Sie auch unter www.enar-eu.org und www.netz-gegen-rassismus.de