Stellungnahme von „Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.“ zur AfD-Präsenz beim birlikte-Fest

Als AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln in Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. möchten wir an dieser Stelle unsere Teilnahme am birlikte-Fest am 5.6.2016 absagen. Mit dieser Entscheidung positionieren wir uns klar gegen die Einladung des AfD-Vertreters Konrad Adam. Die Alternative für Deutschland sieht Vielfalt der Menschen und Lebensformen als Bedrohung an, hetzt derzeit vor allem gegen Geflüchtete und versucht dabei immer wieder, soziale Gruppen gegeneinander auszuspielen und zu instrumentalisieren. So schürt sie immer weiter rassistische, sexistische, sozialdarwinistische und demokratiefeindliche Ressentiments und versucht, diese weiter zu etablieren: Die AfD will Frauen das Recht verweigern, über ihre Körper selbst bestimmen zu dürfen, sie will Homosexuellen wesentliche Rechte vorenthalten, stellt Muslim_innen unter Generalverdacht und erwartet von diesen, ihre „Integrationswilligkeit“ unter Beweis zu stellen- nur um einige exemplarische Forderungen der AfD darzustellen. Wir sind dagegen, dass auf einer Veranstaltung wie birlikte diesen ideologischen Diskursen Raum geboten wird. 2014 fand das erste birlikte-Festival statt - auf den Tag genau zehn Jahre nach dem NSU-Nagelbombenanschlag in der Keupstraße -, und stand im Zeichen des „Zusammenstehens“, um ein Zeichen gegen rechte Gewalt und rassistische Verhältnisse zu setzen und den Opfern rechter /rassistischer Gewalt zu gedenken. Bereits jetzt hat die Einladung des AfD-Politikers Konrad Adam zu weitreichenden Diskussionen und einer immensen medialen Aufmerksamkeit geführt, so dass das eigentliche Ziel des birlikte- Festivals in den Hintergrund getreten ist, und für die Opfer der NSU-Attentate eine Verhöhnung darstellt. Für uns steht im Fokus, auf dieser Veranstaltung Raum für Gleichbehandlung zu schaffen, Menschen, die von rassistischer Gewalt und Diskriminierung betroffen sind, Gehör zu geben und deutlich zu machen, dass wir uns nicht spalten lassen. Als Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. sehen wir es als unsere Aufgabe, Menschen mit Diskriminierungserfahrungen zu unterstützen, diskriminierende Strukturen aufzudecken und zu bekämpfen- Wir wollen kein Teil des Dialogs mit der AfD sein und ihnen erst recht kein Verständnis entgegenbringen. Das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln in Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., setzt sich seit 1995 aktiv dafür ein, eine Kultur der Gleichbehandlung zu verwirklichen. Das Büro berät und begleitet Menschen, die von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen sind, und ermutigt diese, für ihre Rechte einzustehen. Kontaktdaten: Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln Berliner Straße 97-99 51063 Köln Fon: 0221/96476300 e-Mail: info@oegg.de

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